Pilates versus Qigong – Warum wir Qigong üben, wie wir es üben

ich möchte heute, auf eine Nachfrage hin, ein wenig die unterschiedlichen Ansätze von Körperübungen wie “Pilates” und dem Qigong darlegen. Ich würde behaupten, es liegen Welten dazwischen.

Die fast ausschließlich auf die muskuläre Aktivität bezogen Anwendungen von Pilatesübungen bleiben im Offensichtlichen, im Bereich des Körpers, des Sicht- und Fassbaren. Das hinter dieser Muskelarbeit stehende „Verborgene“, aber eher Wahrhafte , Wirkliche wird in den heutigen Pilatesanwendungen völlig außer Acht gelassen. Schlimmer noch, die tiefer liegenden Funktionen  von Energie (Qi) und Geist (Shen) werden nicht einmal wahrgenommen, noch werden sie gesucht und trainiert.

Qigong jedoch trainiert immer alle drei Aspekte des Mensch-Seins, den Körper mit seinen offensichtlichen Funktionen genauso wie die energetischen Aspekte (Meridiane, Qi-Kreisläufe) und natürlich das Wichtigste überhaupt, den Geist (Aufmerksamkeit, Bewusstheit) selber. Nur wenn alle drei Komponenten trainiert werden können zufriedenstellende Resultate erzielt werden und nur das zählt, oder??!!

Das Anspannen des Dammbereichs oder des Beckenbodens ist sicherlich eine durchaus sinnvolle und effektive Idee. Leider ist ihre Wirkung sehr begrenzt und bei zu starkem Training letztlich sogar kontraproduktiv. Verspannungen und eine gewisse Abhärtung dieses Bereiches sind eben gerade nicht sinnvoll und effektiv. Denn dann kann das Qi nicht mehr gespürt und somit nicht trainiert werden und das Geistestraining, welches die Wirkungen sehr deutlich erhöht, fällt ebenfalls komplett weg. Außerdem erschweren wir so eine weitere, feine Art der Wahrnehmung und Sensibilisierung.

Wenn wir im Qigong mit dem Beckenboden, dem Schließmuskel und anderen Muskelpartien in diesem Körperareal arbeiten, so nehmen wir immer auch die energetischen Tore und deren Funktionen mit in unser Training auf. Wir aktivieren den Huiyin-Punkt, aktivieren das „verborgene“ Leistentor, die Kua und regen den Weilu-Punkt am Steißbein ebenfalls an. Außerdem führen wir die Muskelbewegungen mit einer viel größeren und sensibleren Aufmerksamkeit aus. Zu Beginn ist auch die Anspannung der Muskeln nicht zu groß. Wir tasten uns langsam ran.

Wenn wir eine gewisse Übung und ein gewisses Niveau des Spürens dieses gesamten Muskel-Areals haben, nehmen wir die genannten Energie-Tore mit in unser Üben. Wir heben den Anus und ziehen den Huiyin-Punkt ebenfalls leicht nach innen hoch, ganz sanft, energetisch eben. Wir lösen und spannen ganz leicht die Kua, um eine stärkere Verbindung zwischen Rumpf und Beinen zu erzeugen. Dies wirkt sich sehr positiv auf alle Körperfunktionen aus, aber insbesondere auf das Herz-Kreislaufsystem, welches deutlich entlastet wird.

Weitere Aspekte des Trainings sind das Öffnen der Wirbelsäule und die Förderung des Gehirns. Näheres dazu im Mitgliederbereich.

Die Praxis:

Als einfache Übung nehmen wir uns nun ein paar Atemzüge Zeit um zur Ruhe zu kommen. Dann führen wir unsere Aufmerksamkeit langsam in unseren Körper hinein. Sanft, ohne Druck und immer noch offen, KEIN Fokus, sondern wir suchen sanfte Weite mit einem kleinen geistigen  Impuls. Diesen Impuls führen wir nun sanft in den Bereich des Körpers, dann, nach einigem Üben in den Bereich des Beckenbodens. Dieses FÜHREN ist allerdings sehr sanft, sehr offen, sehr neugierig, sehr suchend und eben nicht so bestimmend und dadurch schnell blockierend.

Dann erspüren wir langsam den Puls, das Pulsieren des gesamten Beckenbereichs und klinken uns in dieses Pulsieren geistig mit ein. Nun öffnen wir den Dammpunkt und ziehen ihn leicht nach oben mit dem Einatmen. Mit dem Ausatmen lösen wir alles wieder auf und lassen los.

Ein leicht heben, leicht nach innen ziehen, aus, lösen und loslassen des gesamten Bereiches. Nach einiger Zeit des Übens auf diesem Wege nehmen wir die Leistengegend mit in unser Üben. Die Leiste hebt sich im Inneren beim Einatmen und löst, lockert sich und kehrt zurück beim Ausatmen. Sanft und sehr klar, sehr bewusst, sehr sanft. Auch das trainieren wir einige Minuten, während der Geist als Beobachter die ganze Zeit anwesend ist.

Abschließend sammeln wir das Qi und den Geist, unsere Aufmerksamkeit wieder im Unteren Dantian ein. Und kehren langsam in den Alltag zurück.

Ich denke, mach einer solchen Übungseinheit wird der Unterschied zwischen diesen beiden Arten der Übung – Qigong <> Pilates – sehr deutlich und es macht erfahrbar, warum wir so üben, wie wir im Qigong eben üben.

Pilates versus Qigong – Warum wir es tun wie wir es tun…;-)

Ich möchte heute, auf eine Nachfrage hin, ein wenig die unterschiedlichen Ansätze von Körperübungen wie “Pilates” und dem Qigong sind. Ich würde behaupten, es liegen Welten dazwischen.

Die fast ausschließlich auf die muskuläre Aktivität bezogen Anwendungen von Pilatesübungen bleiben im Offensichtlichen, im Bereich des Körpers, des Sicht- und Fassbaren. Das hinter dieser Muskelarbeit stehende „Verborgene“, aber eher Wahrhafte , Wirkliche wird in den heutigen Pilatesanwendungen völlig außer Acht gelassen. Schlimmer noch, die tiefer liegenden Funktionen  von Energie (Qi) und Geist (Shen) werden nicht einmal wahrgenommen, noch werden sie gesucht und trainiert.

Qigong jedoch trainiert immer alle drei Aspekte des Mensch-Seins, den Körper mit seinen offensichtlichen Funktionen genauso wie die energetischen Aspekte (Meridiane, Qi-Kreisläufe) und natürlich das Wichtigste überhaupt, den Geist (Aufmerksamkeit, Bewusstheit) selber. Nur wenn alle drei Komponenten trainiert werden können zufriedenstellende Resultate erzielt werden und nur das zählt, oder??!!

Das Anspannen des Dammbereichs oder des Beckenbodens ist sicherlich eine durchaus sinnvolle und effektive Idee. Leider ist ihre Wirkung sehr begrenzt und bei zu starkem Training letztlich sogar kontraproduktiv. Verspannungen und eine gewisse Abhärtung dieses Bereiches sind eben gerade nicht sinnvoll und effektiv. Denn dann kann das Qi nicht mehr gespürt und somit nicht trainiert werden und das Geistestraining, welches die Wirkungen sehr deutlich erhöht, fällt ebenfalls komplett weg. Auperdem erschweren wir so eine weitere, feine Art der Wahrnehmung und Sensibilisierung.

Wenn wir im Qigong mit dem Beckenboden, dem Schließmuskel und anderen Muskelpartien in diesem Körperareal arbeiten, so nehmen wir immer auch die energetischen Tore und deren Funktionen mit in unser Training auf. Wir aktivieren den Huiyin-Punkt, aktivieren das „verborgene“ Leistentor, die Kua und regen den Weilu-Punkt am Steißbein ebenfalls an. Außerdem führen wir die Muskelbewegungen mit einer viel größeren und sensibleren Aufmerksamkeit aus. Zu Beginn ist auch die Anspannung der Muskeln nicht zu groß. Wir tasten uns langsam ran.

Wenn wir eine gewisse Übung und ein gewisses Niveau des Spürens dieses gesamten Muskel-Areals haben, nehmen wir die genannten Energie-Tore mit in unser Üben. Wir heben den Anus und ziehen den Huiyin-Punkt ebenfalls leicht nach innen hoch, ganz sanft, energetisch eben. Wir lösen und spannen ganz leicht die Kua, um eine stärkere Verbindung zwischen Rumpf und Beinen zu erzeugen. Dies wirkt sich sehr positiv auf alle Körperfunktionen aus, aber insbesondere auf das Herz-Kreislaufsystem, welches deutlich entlastet wird.

Weiter öffnen wir den Weilu-Punkt am Steißbein, um auch die Wirbelsäule mit in unser Üben einzubeziehen. Und vergessen wir nicht, dass das Gehirn u.A. sehr stark über die Wirbelsäule und den Dumaikanal mit Qi und Blut versorgt wird.

Die Praxis:

Als einfache Übung nehmen wir uns nun ein paar Atemzüge Zeit um zur Ruhe zu kommen. Dann führen wir unsere Aufmerksamkeit langsam in unseren Körper hinein. Sanft, ohne Druck und immer noch offen, KEIN Fokus, sondern wir suchen sanfte Weite mit einem kleinen geistigen  Impuls. Diesen Impuls führen wir nun sanft in den Bereich des Körpers, dann, nach einigem Üben in den Bereich des Beckenbodens. Dieses FÜHREN ist allerdings sehr sanft, sehr offen, sehr neugierig, sehr suchend und eben nicht so bestimmend und dadurch schnell blockierend.

Dann erspüren wir langsam den Puls, das Pulsieren des gesamten Beckenbereichs und klinken uns in dieses Pulsieren geistig mit ein. Nun öffnen wir den Dammpunkt und ziehen ihn leicht nach oben mit dem Einatmen. Mit dem Ausatmen lösen wir alles wieder auf und lassen los.

Ein leicht heben, leicht nach innen ziehen, aus, lösen und loslassen des gesamten Bereiches. Nach einiger Zeit des Übens auf diesem Wege nehmen wir die Leistengegend mit in unser Üben. Die Leiste hebt sich im Inneren beim Einatmen und löst, lockert sich und kehrt zurück beim Ausatmen. Sanft und sehr klar, sehr bewusst, sehr sanft. Auch das trainieren wir einige Minuten, während der Geist als Beobachter die ganze Zeit anwesend ist.

Letztlich nehmen wir auch den Steißbeinbereich mit in dieses Pulsieren, in dieses Öffnen und Schließen und beobachten auch hier die gesamten, ja gerade die sehr feinen Auswirkungen auf den Beckenbereich, aber mehr noch auf die Wirbelsäule.

Abschließend sammeln wir das Qi und den Geist, unsere Aufmerksamkeit wieder im Unteren Dantian ein. Und kehren langsam in den Alltag zurück.

Ich denke, mach einer solchen Übungseinheit wird der Unterschied zwischen diesen beiden Arten der Übung – Qigong <> Pilates – sehr deutlich und es macht erfahrbar, warum wir so üben, wie wir im Qigong eben üben.

Schlaf – Methoden ihn zu finden…

Ach, wie of habe ich schon etwas über den Schlaf geschrieben…aber da er so ungeheuer wichtig ist, heute ein weiteres Mal…;-)! Meisterin Liu sagt immer: “Schlaf ist so wichtig, er ersetzt das Krankenhaus!” Und weiter sagt sie: “Und die Küche und der Übungsplatz (für Qigong) ersetzen Medikamente!”

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Song – Wirklich nur Entspannung??

Ich möchte heute exklusiv für den Mitgliederbereich ein paar Worte über den chinesischen Begriff “Song” oder auch “Fangsong” verlieren. Der Begriff Entspannung gibt einerseits sehr gut wieder, welche Bedeutung sich hinter diesem Begriff und insbesondere hinter diesem Prinzip versteckt, andererseits greift unser deutsches Wort Entspannung sicherlich dennoch nicht annähernd weit genug. (mehr …)

Interessantes zu den Dan-Tian

Heute möchte ich im Mitgliederbereich ein paar Informationen über die 3 Dantian loswerden…;-)! Zunächst einmal ein reine Begriffsklärung. Die Daoisten betrachten den Menschen auf unterschiedlichen Ebenen. Diese Ebenen des Menschen haben Kontakt zu entsprechenden Ebenen des Universums. In den daoistischen Traditionen gibt es 3 dieser Zentren mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben und Funktionen. Die Einteilung ist etwa so:

a. Räume/Felder <> Tian bzw. Dan-Tian

b. Leitbahnen/Meridiane <> Mai und Luo (dazu gehören auch die Organsysteme!)

c. Akupunkturpunkte <> shu-xue

d. Pässe (Guan) und Tore (Men)

Damit ist keine generelle Wertung gegeben. Alle Aspekte sind gleichermaßen wichtig.

Die Räume/Felder (Tian) sind wie Höhlen, in denen sich bestimmte Funktionen, die wir in der daoistischen Alchemie fördern, abspielen. In diesen Höhlen, in diesen inneren Universen wird dann – bei entsprechender Übung und intensiver Praxis – das DAN (Das Vorzüglichste, das Sekret, die heilige Flüssigkeit) erzeugt, hergestellt wird. Erst wenn dieser Prozess von uns wirklich ausgeführt wird, sprechen die Daoisten vom Dan-Feld, vom Dan-Tian. Vorher ist es nur ein Feld (Tian).  Ihr merkt schon an meiner Wortwahl, dass es nicht leicht ist, diesen Prozess in Worte zu fassen.

Die Höhlen-Felder sind mehrdimensionale Räume, die, beispielsweise beim sogenannten Unteren Tian (Xia-Tian), von Mingmen und den Nieren zum Nabel, zum Huiyin und zum Kreuzbein, zu beiden Seiten der Taille und von dort ebenfalls zu Huiyin verlaufen. Bitte genau lesen, da ich grad keine mehrdimensionale Zeichnung dafür habe…;-)! Ein mehrdimensionales Feld im Unterbauch, welches dann unterschiedliche Teile des Körpers miteinander verbindet und in dessen Mitte sich dann das Feld (Tian) zur Herstellung des DAN, das eigentliche Dan-Tian befindet.

Zu Beginn der Qigongpraxis arbeiten wir zumeist mit den äußeren Feldern, den Tian. Das Aktivieren dieser Felder dann ermöglicht bei entsprechendem Training eine immer klarere Erfassung des Raumes (Tian), der in der Mitte liegt und in dem die die Herstellung des Dan dann stattfindet. Was wir zunächst suchen im Qigong üben ist ein pulsieren in diesen Feldern, welche wir fördern und verstärken.

Anzumerken sei, dass es sich bei dem, was ich versuche zu beschreiben auch nicht immer um Ortsbeschreibungen, also um räumliche Beschreibungen handelt…;-D!! Manche Beschreibungen sind auf eine Dimension bezogen. Das ist ja der Grund, warum es uns Western so schwer fällt, Qigong und Klassische Chinesische Medizin zu verstehen, weil wir immer nur räumlich, greifbar, materiell suchen…! Qigong üben ist das Hinausgehen über solche sehr kleinen, greifbaren Dimensionen.

Ich werde in der Ausbildung ausführlicher auf dieses Thema eingehen.

Dennoch mag es euch jetzt schon helfen, wieder einen Punkt zu erkennen, an dem sich völliges Loslassen von Wissen und unserer Art von Vorstellung von Räumen wirklich lohnt. Dem Unteren Feld (Xia-Tian) nähern wir uns durch muskuläre Aufmerksamkeit im Unterbauchbereich. Danach arbeiten wir mit dem Xia-Tian auf energetischer Ebene, immer mehr losgelöst von greifbaren Aspekten, um schließlich das Dan-Feld zu lokalisieren und letztlich damit zu arbeiten.

Meine Ausführungen wollen euch nur darauf hinweisen, das wir leer werden müssen, das wir unser Wissen und unsere Vorstellung von Körper loslassen müssen. Qi ist viel viel subtiler…!