Gehirn und Verdauungstrakt – Eine produktive Zweisamkeit

Heute ein kleiner Blick auf einen Aspekt unseres Gehirns, der in der Schulmedizin oft leider vernachlässigt oder gar nicht gesehen wird. Es gibt einen sehr engen Bezug, ja eine ganz wichtige Beziehung zwischen dem Gehirn und dem sogenannten 2. Gehirn, verortet im Verdauungstrakt.

Und diese Beziehung ist enorm wichtig für das ordnungsgemäße Funktionieren unseres Gehirns in all seinen zahlreichen Facetten wie dem Denken, der Steuerung der Sinnesorgane, der Kontrolle über die Nerven, um nur einige Aspekte zu nennen!

In der Klassik der Chinesischen Medizin ist diese Beziehung natürlich nicht nur bekannt, sondern auch komplett erforscht. Der Verdauungstrakt, insbesondere die Organsysteme Magen (Wei) und Dickdarm (Da Chang) bilden im 6-Schichten-Konzept von Zhang Zhongjing eine Einheit und werden dort Yangming genannt.

In dieser Einheit haben diese beiden Organsysteme vielfältige Aufgaben zu erfüllen. Und unter anderem eben die Kontrolle über die Funktionen des Gehirns. Die Magenleitbahn beispielsweise geht direkt in das Gehirn hinein. Die Dickdarmleitbahn wiederum hat direkte Kontaktpunkte zur Magenleitbahn.

Die Därme werden in der KCM auch als 2. Gehirn bezeichnet. Es gibt, was unsere Forscher vor ein paar Jahren ebenfalls herausgefunden haben, wesentlich mehr “Drähte”, mehr Verknüfungen die vom Darm zum Gehirn nach oben gehen als umgekehrt. Und wenn der Darm rein ist und wirklich gut funktioniert, dann und nur dann kann unser Gehirn auch gut funktionieren.

Wenn ein Kind beispielsweise zu viele den Darm befeuchtende Nahrungsmittel wie etwa Fruchtsäfte, Bananen, Süßigkeiten zu sich nimmt, dann entstehen dort Feuchtigkeit (shi) oder gar Schleim (Tan), die dann sehr schnell auch zu Konzentrationsschwäche und Denkaussetzern führen können. Die Problematik bleibt eben nicht nur auf den Darm bezogen, sondern breitet sich sehr schnell auch nach oben ins Gehirn aus. Lernschwäche aber auch verlangsamte Reaktionen der Nerven können ebenfalls die Folge sein.

Im Laufe eines Lebens wird dieses Disharmonie-Muster immer ausgeprägter und letztlich belagern die feuchten oder schleimigen Darmgifte dann das Gehirn wesentlich massiver und es entstehen Gedächstnisstörungen oder Materieansammlungen im Gehirn, die zu Tumoren führen können. Auch kann eine Hitze entstehen, die langsam ins Gehirn hochsteigt und dort Flüssigkeiten und Blut austrocknet, was zudem zu allen möglichen sensitiven oder Nerven-Störungen führen kann, aber irgendwann auch beispielweise zu Schlaganfällen.

Somit müssen wir unbedingt sehr auf unser Verdauungssystem, auf Magen und Därme aufpassen durch gesunde Ernährung, durch ausreichend Bewegung aber auch durch bestimmte energetische Übungen wie etwa Qigong.

Außerdem sollten wir wissen, dass Magen und Dickdarm auch für bestimmte psychische Funktionen stehen. Zu viel Zweifeln ist eine typische Magenerkrankung. Loslassen können eine Funktion des Dickdarms. Der Dünndarm soll uns helfen, im Leben die Fähigkeit als auch Erkenntnis zu entwickeln, dass es auch Zeiten des Opferns gibt und diese auch sein müssen. Zu viel denken, sich zu viele Sorgen machen und viele andere psychische Aspekte schaden dem Verdauungstrakt also ebenfalls.

Eine gute Pflege es Gehirns beginnt also im Verdauungstrakt und geht weit über das Wiederholen von bestimmten Lernstoffen zur Schulung des Gehirns hinaus. Und dies alles hat auch Auswirkungen auf das Herz, welches das Gehirn beaufsichtigt. Der Magen gilt auch bei uns als 2. Herz. Und so schließt sich ein weiterer Kreis und weitere Aspekte, weshalb wir unseren Verdauungstrakt wirklich gut fit halten sollten.

Und wir sollten natürlich sehr genau wissen, was denn eine gesunde Ernährung wirklich ist und wie man sie umsetzen kann…;-D

Foto: Tim Reckmann, pixelio


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