Die Kraft und Bedeutung von Wort und Klang

Ich möchte heute ein wenig über die wahre Bedeutung von Worten und Klängen erzählen, da wir modernen Menschen oft nicht mehr erkennen, wie wir Worte und Klänge richtig verstehen und nutzen können. Sehr oft haben Worte oder Klänge keine tiefere Bedeutung mehr für uns.

Wie komme ich auf solch eine Behauptung? Nun, ich erlebe es beispielsweise immer wieder, dass Menschen mir begeistert von einem wunderschönen Mantren-Abend berichten. Wenn ich dann nachfrage, was denn so schön an dem Abend war, erzählen Sie mir von der Stimmung mit den brennenden Kerzen, den Düften vom Rauchwerk und dem schönen gemeinsamen Gesang. Soweit klingt das gut, oder?!? Oder ich höre Menschen reden, die zu sich und manchmal auch zu anderen sagen, dass sie das Problem doch eh nicht lösen können. Oder jemand behauptet, er kann das nicht oder das kann nicht geändert werden. Auch normal, oder?!?

Nun, ich finde es eben nicht gut, nicht normal, und schon gar nicht tief genug, wahr genung. Meine Lehrer haben wir etwas anderes zum Thema Klang und Wort beigebracht. Am Anfang war das Wort heißt es bei den Christen. Klänge sind Ausdruck des Universums bei den Buddhisten und Daoisten. Doch was meinen diese Aussagen genau?

Ein Wort ist, genau genommen, die Ankündigung einer Tat, einer in die Welt eintretenden Materialisierung. Verstehen Sie? Wenn wir ein Mantra rezitieren, dann geht es nicht um den schönen Gesang! Es geht um die innere Haltung. Es geht um eben die Einstellung, dass ich das Universum darum bitte, dass etwas materiell in diese, meine Welt eintritt und mir den Weg zeigt, mein Leben verändert. Ich zeige durch meine Rezitation der himmlischen, kosmischen Energie den Weg in die Welt, in meine Welt, in den Alltag. Und dieses Verständnis, dieses Wissen und diese Weisheit im geistigen Hintergrund meiner selbst sorgt für den Effekt von Mantren.

Ja, wenn ich ein Mantra singe, will ich nicht einen schönen Abend haben, sondern ich will die Welt verändern. Und in mir ist eine Art Gewissheit, dass das Universum dies hört und mir dabei behilflich ist. Mein Geist vertraut und gibt sich hin. DAS ist das innere Wesen eines Mantra`s.

Ich möchte ein vielleicht etwas alltäglicheres Beispiel wählen, um diesen Aspekt deutlich zu machen. Angenommen, Sie stehen am Beginn einer neuen Partnerschaft, einer neuen Beziehung. Sie haben vorher schlechte Erfahrungen in einer oder mehreren Beziehungen gemacht, Sie haben Ängste. Und so sagen Sie sich – zumindest innerlich – immer wieder, dass Sie Angst haben zu versagen und es nicht hinbekommen, den neuen Partner zu lieben. Dass Sie zweifeln, ob Sie das schaffen.

Das ist eine Art Mantra, was Sie da aufsagen. Und es prägt Ihr Handeln und es erschafft irgendwann womöglich eine Realität. Und zwar eine Realität, die Sie unbedingt vermeiden wollten. Ein besseres Mantra wäre es, Sie würden Ihrem Partner jeden Tag sagen, und zwar laut und deutlich wenn möglich, dass Sie ihn lieben. Dieses ständige Wiederholen dieses Satzes kann ebenfalls eine Realität erschaffen. Nur dieses Mal eine Realität, die Sie ja ursprünglich angestrebt haben, sonst wären Sie ja nicht in dieser Beziehung. Sie wollen ja, dass die Liebe in Ihr Leben einzihet. Sie wollen doch, dass Sie wieder lernen, einen Menschen zu lieben. Sie wollen doch wieder vertrauen in die Liebe und damit zwangsläufig auch in das Universum, in die Welt. Ohne Bedingungen, einfach lieben, wie der Kosmos es tut. Das wollen Sie doch, oder?!! Deshalb seien Sie vorsichtig mit der Wahl Ihrer Worte und Klänge und seien Sie so gut es geht achtsam, wenn es um die richtige Einstellung geht, Ihre Wünsche wahr werden zu lassen. Die geistige Einstellung, das aufrichtige Herz im Hintergrund sind das Wichtige, das Essenzielle an Wort und Klang, vergessen Sie das niemals, bitte!

Nochmals in Kurzform. Ein Wort, ein Klang sollte immer aus dem Herzen kommen. Das Herz (das Kaiserorgan des menschlichen Körpers) öffnet sich in die Zunge. Dies meint, es spricht Wahrheit aus. Es spricht tiefstes seelisches Verlangen aus. Wenn dem so ist – Sie also nicht bewusst oder unbewusst lügen – dann nutzen wir Mantren, Worte, um unserem inneren Gefühl Realität zu verschaffen. Wir bauen es in unserer Welt auf. Wir lassen unseren Herzenswunsch wahr werden. Dazu benutzen wir Worte und/oder Klänge. Und wenn wir unsicher sind, nutzen wir genau diese Methode erst recht, um uns in den Wunsch hinein zu tragen. Wir erbitten Hilfe vom Universum, weil wir es allein nicht schaffen. Und gerade bei inneren Zweifeln ist es ein fantastisches Hilfsmittel.

Es ist ähnlich wie beim Lächeln im Qigong. Selbst gequältes Lächeln zeigt seine Wirkung, weil es heilig ist, weil es die Liebe des Universums erzeugen kann. So ist es auch mit einem Satz wie “Ich liebe dich!”. Er erschafft irgendwann mit unserer Hilfe durch die richtige Geisteshaltung und der Hilfe des Universums eine Realität. Wir sagen diesen Satz zu uns, womöglich auch innerlich, und auch zu unserem Partner oder unserem Kind oder, oder, oder. Statt uns dem Negativem, dem Zweifel zuzuwenden, wenden wir uns dem Positiven, dem Glauben, der Liebe des Universums zu. Und das auch laut und deutlich.

Worte oder Klänge haben also wenig mit einem schönen Abend oder einer netten Technik zu tun. Sie sind Botschafter des Universums und sollten genauso auch eingesetzt und genutzt werden.

Foto: Peashooter, Pixelio

Wir können uns selber nicht mehr riechen

Ja, es stimmt wirklich. Wir können uns selber nicht mehr riechen. Und aus Sicht der Klassischen Chinesischen Medizin ist das ebenfalls schon ein Krankheitssymptom.

Wir waschen, pudern, cremen, schminken und botoxen was das Zeug hält, ohne uns auch nur eine Sekunde lang Gedanken darüber zu machen, worum es uns dabei eigentlich geht und was das, was wir da tun, eigentlich bedeutet.

Die Nase, unser Riechkolben, wird in der KCM dem Organsystem Lunge zugeordnet. Das Riechen als Funktion ist wichtig. Am Geruch erkennen wir beispielsweise schlechtes Essen, wenn etwas in der Nähe kokelt oder eben unseren Nächsten. Aber wir erkennen an unserem eigenen Geruch auch, ob alles in Ordnung ist mit uns, ob wir gesund sind.

Wenn die inneren Organe Probleme haben, dann riechen die Ausscheidungen vermehrt und/oder stärker. Oder wir haben auf einmal Mundgeruch, den wir selber wahrnehmen können. Oder wir riechen bei unserem Partner plötzlich etwas Ungewöhnliches.

“Ich kann jemanden nicht riechen” bedeutet also sehr wohl auch etwas Konkretes. Wir bekommen etwas beim Anderen mit, was uns nicht gefällt, was uns auf Abstand gehen lässt.

Doch inzwischen können wir kaum noch riechen, aus vielerlei Gründen. Zu viel Salz und zu viel süßer Geschmack beim Essen. Auch zu scharfes Essen “tötet” den Geruchssinn (Metall <> Lunge).

Doch hauptsächlich können wir uns selber schon gar nicht mehr riechen…was aus Sicht unseres Sprichwortes fatal wäre, weil wir zu uns selbst auf Abstand gehen. Aber genau das passiert immer mehr. Wir waschen zu oft mit viel zu viel Seife und chemischen Zusätzen. Wir bestäuben uns mit allerlei starken (zumindest auch chemischen) Düften und kleistern zudem unsere Haut mit Cremes, Puder und Parfüm voll. Wir müssen uns ständig duschen, manche mehrmals am Tag, und wechseln im Halbtagestakt unsere Klamotten und im 5-Tage-Takt die Bettwäsche. Weil diese Dinge dann anfangen nach UNS zu riechen statt nach Frühlingsduft und Chemie!

Abgesehen davon, dass es eine enorme Belastung für die Umwelt, vor allem für unser höchstes (und inzwischen rares) Gut, das Wasser ist, zerstört es immer mehr die Fähigkeiten der Nase und der Lunge und führt uns weg von uns selber. Wir sind so sehr bedacht auf eine “äußere” Reinigung, dass wir die “innere” Reinigung sträflich vernachlässigen.

Und wer sich selber nicht mehr riechen kann – sondern nur noch sein künstliches (Düfte-) Abbild – der kann natürlich auch andere, seine Mitmenschen nicht mehr riechen. Es findet eine völlige Verzerrung der Wahrnehmung statt. Wir können Schweiß und intensiveren Geruch bei uns schon nicht akzeptieren, wie sollten wir dies bei anderen Menschen dulden??

Die übermäßige Betonung verschiedenster Lungenfunktionen wie etwa Kontrolle, Perfektionismus oder die Riechfähigkeit deuten auf eine immer stärker werdende Belastung der Lunge (Fei) hin mit all den Konsequenzen und Erkrankungen, die eine solche Überbetonung eines Elements, eines Organsystems eben mit sich bringt.

Statt der Verpackung so viel Aufmerksamkeit, Zeit und Geld zu geben, sollten wir lieber öfters schauen, ob nicht in uns etwas schwer am schwelen ist und zum Himmel stinkt…;-)!

Und bei Wang Fengyi, einem konfuzianischem Heiler, heißt es sinngemäß so schön, wenn das “Metall” (Lunge, Dickdarm) aus dem Gleichgewicht gerät, entstehen Chaos und Untergang.

Foto: Peter Böni, Pixelio

Regelmäßigkeit ist entscheidend

auch oder vielleicht sogar besonders im Qigong.

Immer wieder habe ich es in meiner eigenen Übungspraxis von Qigong und Meditation erlebt, dass die schwierigste aller Aufgaben und Herausforderungen die des regelmäßigen Übens ist.

Regelmäßigkeit ist aus vielerlei Gründen extrem wichtig und nimmt eine besondere Stellung ein wenn es darum geht, voran zu kommen und auch das zu erreichen, was man gerne erreichen möchte. Egal, ob wir ruhiger werden wolen, ob wir uns besser entspannen möchten oder ob eine bessere Gesundheit unser Ziel ist. Regelmäßig üben ist besonders wichtig!

Ja, auch solche Parameter wie Intensität, Dauer und Ausführung sind von großer Bedeutung. Doch zu Beginn und für sehr lange Zeit ist es die Regelmäßigkeit, die uns voran bringt.

Sie erlaubt es dem Körper, sich langsam aber stetig an bestimmte Veränderungen (die wir durch unser Üben erreichen) zu gewöhnen und diese Veränderungen nicht nur mitzutragen, sondern sie auch zu verinnerlichen und im Körper zu etablieren.

Regelmäßig setzen wir verändernde, neue Akzente im Körper und im Geist, die so anders sind, als all das, was wir bisher in unserem Leben mit Körper und Geist so gemacht haben, dass es solcher ständig sich wiederholender Reize bedarf.

Da es aber – entgegen allem Anschein nach – nicht so einfach ist, etwas regelmäßig, in unserem Falle des Übens von Qigong oder der Meditation täglich zu tun, müssen wir zu Beginn in den anderen Parametern etwas vorsichtig sein.

Intensität und Dauer des Übens müssen abgestimmt werden auf die tägliche Praxis. Es soll intensiv geübt werden, aber wir wollen uns nicht überanstrengen. Und die Zeitdauer sollte zu Beginn auch so gewählt werden, dass wir den Vorsatz des täglichen Übens nicht verlieren und wirklich durchhalten können.

Es ist allemal besser jeden Tag 15 Minuten zu üben als einmal die Woche für 60 Minuten. Natürlich sollten wir dann später die 15 Minuten erhöhen bis wir wenigstens 30 besser 40 Minuten am Stück üben.

Aber zu Beginn lieber jeden Tag 5 Minuten als nach einer Woche gar nicht mehr…!

Die Wade krampft

Hier mögliche Gründe und Tipps für die Therapie

Im gerade beendeten Retreat zum “Stehen/Zhan Zhuang” im Qigong wurde u.A. der Wunsch geäußert, ob ich etwas über Wadenkrämpfe aus Sicht der KCM sagen könnte. Da ich das Thema generell für einige Menschen für interessant halte, hier ein paar Ideen dazu.

Aus Sicht der Chinesischen Medizin entstehen Wadenkrämpfe sehr oft durch Störungen in den Organsstemen Leber (Gan) und Milz (Pi). Während die Milz zuständig ist für die Koordination und Versorgung der Muskeln und des bindegewebes, sorgt die Leber für den freien Fluss des Qi, welches dann wiederu die Flüssigkeiten und das Blut führt.

Westlich wird oft die Einnahme von Magnesium empfohlen. Aus unserer Sicht greift dies jedoch viel zu kurz. Wenn die Flüssigkeiten nicht kräftig und nährend genug sind und das Blut schwächelt, müssen auf Dauer die beiden Organe entgiftet, gefördert und harmonisiert werden.

Eine ausgewogene Ernährung, mit zunehmendem Alter auch etwas Yin-lastiger – etwas mehr kühlende Nahrung, ein klein wenig mehr Milchpodukte und nahrhafte Flüssigkeiten wie entsprechende Tees oder abgekochtes Wasser mit etwas Saft gemischt – und genügend Pausen, Schlaf und Erholungsphasen gehören zu solch einem Programm. Und natürlich Qigong, Taijiquan, Meditation.

Während die Milz sehr schnell zu feucht wird – zu viel feuchtigkeitsbildende Nahrungsmittel wie Milch, Milchprodukte + Zucker und Obst (alles auch noch kalt), Zucker in jeder Form, Süßigkeiten uvm., aber insbesondere eine zu feuchte (sumpfige), meint hier “festhaltende und unflexible” Geisteshaltung bringt Funktionsstörungen der Milz mit sich.

Dazu kommt eine Problematik der Leber, oftmals durch zu viele Emotionen, insbesondere Frust, Zorn und Wut. Die Leber mag den freien Fluss des Qi, sie mag also, wie ihre enge Freundin, die Gallenblase, körperliche UND geistige Beweglichkeit. Und sie mag es nicht zu heiß, sowohl in der Ernährung durch zu viel scharf-heiss noch durch zu viele Emotionen, zu viel Begierden, zu viele Wünsche.

Durch eine Stagnation im Verdauungstrakt, womöglich durch zu viel sich sorgen, zu viel grübeln und denken (Organsystem Magen/Wei), entsteht solch ein Muster noch schneller. Die Flüssigkeiten werden nicht richtig gebildet UND sie werden nicht korrekt bewegt und befördert. Im Hintergrund wirkt auf Dauer sicherlich auch eine Schwäche der Nieren.

Nähere Einzelheiten findet ihr auf meinen DVDs zu den Organsystemen…!