Heilung und der Faktor Zeit

In diesem Artikel möchte ich ein paar Worte verlieren zur Idee von Heilung in einem gewissen zeitlichen Rahmen. Ich höre oft in meinen Kursen oder in Behandlungsgesprächen, dass Heilung Zeit braucht, dass das alles ja ein Prozess sei , dass gut Ding Weile haben will und das Rom auch nicht an einem Tag erbaut wurde…uvm.!

Abgesehen davon, dass, wenn Gott den gesamten Kosmos in 6 Tagen kreiert hat, Rom also sicherlich in weniger als einem Tag fertig war ;-), sollten wir immer ein paar Dinge in diesem Zusammenhang betrachten und im Herzen, bei uns tragen.

Wenn wir uns selber die ganze Zeit sagen, dass dieses oder jenes eben seine Zeit benötigt, dass wir geduldig sein müssen und dass es nichts bringt, jetzt irgendwelche Dinge zu überstürzen, so bringen wir uns selbst durch diese Aussagen oder Gedanken in eine Warteschleife.

Wir können durch solche Gedanken Heilung verschieben auf morgen. Wir können durch solche Idee in uns ein Vakuum erzeugen, welches dann keine Heilung mehr zulassen kann, weil es ja viel zu schnell ist und das sei ja so gar nicht möglich…!

Heilung erfolgt ausschließlich “in einem Moment, im Jetzt, gerade jetzt”!!! Heilung geschieht eben nicht in der Zukunft, welche den Faktor Zeit hinein bringt und uns warten lässt. Heilung geschieht in einem Augenblick!!!

Ich habe solch eine Form der Heilung bei meiner eigenen Tochter erlebt. In dem Moment, wo die Mutter meiner Tochter Sara alles losgelassen hat und damals, nach langen Monaten der Therapie und Hoffnung, sagte,

” Wenn der liebe Gott sie haben möchte, dann soll er sie nehmen, ich habe alles in meiner Macht stehende getan!” In genau diesem Augenblick geschah die Heilung, spontan, zeitlos, sofort!!!

Der entscheidende Faktor ist also innerhalb eine Heilungsprozesses nicht die Zeit, sondern unsere Fähigkeit, dem Leben, dem Dao, der Natur, dem Himmel seinen Lauf zu lassen! Auch auf die Gefahr hin, dass es uns oder den Betreffenden das Leben kostet.

Schon unser Vorgehen, die Zeit mit einzubeziehen und uns einzureden, dass es nun mal dauert, verhindert Heilung oftmals. In den altchinesischen Traditionen wird die Zeitlosigkeit des Geistes, und damit die Kernursache von Heilung, immer wieder betont.

Heilung geschieht durch völlige Hingabe, durch völliges Loslassen, durch Annehmen, was gerade ist, durch gelebte Absichtslosigkeit (wuwei), egal wie schwer und schlimm es erscheint.

NUR DANN KANN HEILUNG GESCHEHEN! SOFORT! IN EINEM EINZIGEN MOMENT! JETZT!

 

Foto: Kut Michel, pixelio

 

Schlaf – Runderneuerung zum Nulltarif

Schlaf ist Über-Lebenswichtig!

Ich möchte heute nochmals ein klein wenig zum Thema Schlaf loswerden, weil ich immer wieder feststellen muss, dass sehr viel Menschen den eignen Schlaf nicht wirklich ernst nehmen.

Gerade las ich von einem Schlafforscher, der eindringlich davor warnte, den Schlaf zu und die Bedeutung des Schlafes zu unterschätzen. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung als Schlafforscher sei es absolut erwiesen, dass zu wenig Schlaf den Körper schwer schädigen kann und dies in vielfacher Hinsicht…!

Wir, in der Klassischen Chinesischen Medizin, können dies nur bestätigen. Neben einer direkten Auswirkung fehlenden Schlafs wie etwa Konzentrationsschwäche oder Unachtsamkeit, sind es vor allem die langfristigen Auswirkungen, die besorgniserregend sind.

Wenn der Körper ständig zu wenig Schlaf bekommt – mindestens 7,5 Stunden nannte der Schlafforscher, mindestens 8 Stunden sagt die KCM – dann leiden darunter sämtliche Systeme des Körpers. Das Immunsystem wird stark geschwächt, und dies schon nach wenigen Tagen. Das Nieren-Qi wird überstrapaziert und das Blut wird schwächer, was wir dann Blut-Schwäche, -Mangel oder -Leere nennen. Dies wiederum hat auf Dauer große negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.

Aber auch leichte Reizbarkeit und die ungenügende Tätigkeit des Verdauungssystems gehören zu den Folgen. Psychisch können sich später Depressionen oder Neurasthenie dazu gesellen, um nur 2 Beispiele anzumerken.

Die Schlafdauer variiert von Mensch zu Mensch zwischen 8 – 12 Stunden! Richtig gelesen, es gibt Menschen, die benötigen 10, 11 oder gar 12 Stunden Schlaf wie etwa sehr kranke Menschen oder Menschen mit Behinderungen oder einfach Menschen mit einer großen Energie- und Substanzschwäche.

Die Reizüberflutung durch zu viel Bildschirme (auf der Arbeit <> PC oder privat <> Handy, PC, Tablet, Kino, Gameboy etc.) muss unbedingt zurückgeschraubt werden, da dies dem geschwächten Körper noch mehr Substanz entzieht.

Abendliche Atemübungen oder Meditationen können sehr hilfreich sein.

Unbedingt, wann immer es möglich ist, sollten wir vor 23.00 Uhr zu Bett gehen. Wenn Menschen sehr früh aufstehen müssen, ist auch 22.00 Uhr sehr gut.

Wir sollten, nachdem wir uns hingelegt haben, schnell einschlafen – innerhalb von 2-5 Minuten -, am besten durchschlafen, unsere Träume nicht kennen und uns nach mindestens 8 Stunden Schlaf wirklich sofort nach dem wir aufgewacht sind topfit fühlen. Ohne einen Eimer Kaffee oder heiß-kalte Dusche oder andere Hilfsmittel.

Sollte das mal über ein paar Tage nicht gehen, so sollten wir das nachvollgende Wochenende nutzen, mehr und länger schlafen, um dem Körper die Gelegenheit zu geben, sich wieder zu regenerieren.

Inzwischen schlafen laut Statistik mehr als 50% der Erwachsenen in Deutschland nicht genug und haben wirkliche Schlafstörungen.

Abgesehen davon, dass es uns müde macht, nervt und krank macht, wenn wir nicht genug Schlaf bekommen, sind die Kosten für das Gesundheitssystem unermesslich hoch. Insbesondere im höheren Ater, wenn sich die Auswirkungen von dauerhaft schlechtem Schlaf erst vollständig in ihrem ganzen Ausmaß zeigen.

Auf Medikamente sollte vollkommen verzichtet werden, da sie die Problematik durch eine weitere Schwächung des Verdauungstraktes, des Nieren-Jings und des Blutes auf Dauer nur verschärfen.

Das HEILMITTEL SCHLAF ist absolut kostenlos! Wir müssen uns nur die Zeit nehmen und eben ausreichend schlafen. Ja, vielleicht müssen sich einige Menschen zunächst daran machen, das richtige Schlafen wieder zu erlernen…! Je früher, umso besser…!

Wie funktioniert Qigong als Therapie – Teil 4 / Mystik

Ich möchte heute nochmals zum Thema Qigong als wichtigste Therapieform der Chinesischen Medizin eingehen. In den vorangegangenen 3 Artikeln habe ich kleine, feine Aspekte der Konzepte der alten Schamanen und Daoisten vorgestellt und hoffentlich ein wenig darstellen können, welche Wirkweise dem Qigong zu Grunde liegt, auch heute noch.

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Qigong, Schmerz, Yi und Shen

Ich möchte mit diesem kleinen Artikel auf ein Problem eingehen, was durch euer Qigongüben entstehen kann und was wichtig ist, es richtig einzuordnen, damit man gut und hilfreich damit umgehen kann…!

Zuerst einmal, wir suchen den Schmerz…;-)! Ja, das ist Ernst gemeint! Heilung findest du nur an den dunklen Stellen, dort, wo du nicht hin möchtest, statt. Und genau dort finden wir natürlich auch (all) den Schmerz, den wir durch unsere Inkarnation(en) verursacht, erlebt, erfahren und weg gepackt haben.

Also soll uns unsere Übungspraxis genau an diese Punkte, die eben schmerzhaft sind, heranführen. Das ist erklärtes Ziel des Übens, das ist das GONG. Alles was unerledigt bleibt, was wir nicht wahrhaben wollten oder konnten, wird irgendwo im Körper (oder in der Seele) gespeichert und sammelt sich dort immer mehr an, verdichtet sich! Je nach Konstitution kann das sehr unterschiedlich sein, aber das Prinzip ist immer dasselbe! Und das, worum es geht bei diesen Erfahrungen hat immer etwas zuallererst mit dem Geist, der Seele (Shen) zu tun, und erst in zweiter Idee mit dem Körper. Obwohl wir es zu unseren Lebzeiten natürlich nicht wirklich trennen können.

So sammelt sich über die Jahre (Jahrhunderte <> Ahnen, vorherige Inkarnationen, für die, die es so genau wissen wollen…;-)) Müll an ganz bestimmten Stellen im Körper an, weil wir es nicht richtig und vollständig verarbeitet haben. Dieser Müll – in der KCM dann Kälte, Feuchtigkeit, Schleim etc. genannt – landet an verschiedenen Körperstellen und verklebt dort langsam aber sicher das Gewebe. Diese Verklebungen verdicken immer mehr und dadurch entsteht irgendwann eine Unterbrechung des Flusses von Qi und Blut und schon haben wir SCHMERZ (aus Yang wird Yin).

Schmerz, so wiederum die Daoisten, entsteht dort, wo wir lange nicht gewesen sind! Watt soll datt denn schon wieder bedeuten?? 😉

Schmerz, d.h. diese Verklebungen können nur dort entstehen, wo wir mit unsere Aufmerksamkeit (Yi > Geisteswesen der Milz) lange nicht mehr waren, in der Regel aus Überforderung oder Angst. Wir haben uns Dinge, die in unserem Leben passierten, nicht gründlich und tief genug angeschaut. Wir haben aus Angst vor Verletzung oder “Bestrafung” bestimmte Dinge nicht aussprechen mögen und uns nicht gewehrt gegen Situation, die uns hart getroffen haben. Wir haben diese Situationen einfach (hundertfach) verdrängt. Und diese Verdrängung, dieses Nicht-Anschauen-Wollen führt dann zu der beschriebenen Problematik, die wir Schmerz oder auch Beschwerde/Krankheit nennen.

Da die Alten Chinesen dies erkannt hatten, haben sie Methoden wie das Qigong und die Meditation erfunden (you – erkannt durch Aufmerksamkeit; geführt durch das Dao/Universum – Wu).    Diese Methoden sollen dem Menschen helfen, sich selbst besser und tiefer wahrnehmen zu können, damit wir eben solche Verklebungen selber auflösen und somit heilen können ODER sie gar nicht erst entstehen lassen, weil wir so sensibel und aufmerksam sind, dass möglichst wenig Verklebungen entstehen.

Deshalb ist der Geist (Shen), in der Ausprägung als Aufmerksamkeit, ganzheitliches Erfassen (Yi) auch so wichtig im Qigong, weil wir damit in jeden Bereich des Körpers hineinhorchen können. Schon unsere Aufmerksamkeit dort zu haben, setzt eine Auflösung in Gang. Deshalb setzt die KCM auf Selbstheilung, auf Hilfe durch eigenes Training der Sensibilität (zunächst nach Innen) und Aufmerksamkeit, die dann im Üben von Qigong und Meditation benutzt wird, um uns tiefer, immer tiefer zu erspüren und so tiefgreifende Heilung möglich zu machen…!

Qigong ist also alles andere als eine Gymnastik. Und auch das so oft anzutreffende Aufmerksamkeitstraining geht in der Regel überhaupt nicht tief genug, es bleibt allzu oft an der Oberfläche. Doch im Qigong lernen wir, immer tiefer hineinzukommen in unsere verschiedenen Gewebeschichten, bis wir sogar in die geistigen Welten eintauchen können.

Dieser Prozess ist der Weg der Heilung! Nicht die Medikamente, auch nicht der Heiler, nicht die Technik, WIR sind Patient UND Therapeut in einem! Und das nutzt die Chinesische Medizin, in dem sie uns Verfahren lehrt, die uns aufzeigen, wie wir wieder unser eigener Heiler werden, nämlich durch immer größer werdende ANWESENHEIT! Und Anwesenheit bedeutet, möglichst immer anwesend zu sein und sich nicht – innerlich – weil so schrecklich und schmerzhaft, wegzudrehen. Wir müssen uns und unser handeln immer wieder kritisch hinterfragen! Und weil dies so schwer ist, gibt es Kurse oder Heiler, die uns dabei helfen sollen, aber uns niemals UNSERE Arbeit abnehmen können!

Und dies wirklich zu verstehen ist von enormer Bedeutung, weil wir sonst die Chinesische Medizin und ihre Verfahren, ja, unser Qigong niemals richtig verstehen und damit nicht ansatzweise richtig und effektiv nutzen können!!!

Heilung und Komfortzonen

Ich möchte heute einmal kurz ein paar Aspekte von Genesung, von ganzheitlicher Heilung beleuchten, die sich nicht jedem Menschen sofort erschließen! Schon gar nicht dem modernen Industriemenschen…;-D!

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